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Google Fonts Abmahnung verhindern

Aktualisiert am 5. Juli 2023ToolsKeine Kommentare

Eine neue Abmahnwelle zieht durchs Land: Wer wie viele Webmaster Google Fonts und andere, extern gehostete Schriftarten auf seiner Website einsetzt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später Post einer Anwaltskanzlei im Briefkasten haben. Wie du dich vor einer Google Fonts Abmahnung schützt, erfährst du in diesem Artikel.

Eine Abmahnung wegen Persönlichkeitsrechtsverletzung durch die unerlaubte Weitergabe von IP Adressen möchtest du sicher vermeiden. Prüfe deine Webseiten jetzt, um sofort Klarheit zu haben.

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Mit unserem Google Fonts Checker kannst du schnell prüfen, ob deine Webseiten einer Abmahngefahr durch extern gehostete Google Fonts unterliegen. Wir scannen deine URLs in wenigen Sekunden. Bitte beachte, dass wir keinerlei Garantie übernehmen.

Welcher URL soll auf Google Fonts überprüft werden?
Google Fonts Abmahnung

Inhaltsverzeichnis

Wie kommt es zur Abmahnung wegen Google Fonts & Co.?

Google Webfonts (und auch andere Font-Anbieter wie Font Awesome) bindet man am bequemsten über den von Google zur Verfügung gestellten Quellcode ein. Dieser sieht in etwa so aus, je nach gewählter Schriftart:

<link rel='stylesheet' href='https://fonts.googleapis.com/css?family=Abel' media='all' />

Wie sich aus dem Quelltext entnehmen lässt, wird hier die externe Adresse fonts.googleapis.com aufgerufen, um von dort das notwendige CSS für die Webfont abzurufen. Beim Aufbau dieser Verbindung, die über den Browser deiner Besucher aufgebaut wird, wird die IP Adresse des jeweiligen Nutzers an den Google Server gesendet. Und genau darin liegt das Problem.

Die unerlaubte Weitergabe der IP-Adresse an Google stellt eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in Form des informationellen Selbstbestimmungsrechts nach § 823 Absatz 1 GBG dar. Eine IP-Adresse ist eine personenbezogene Date im Sinne von Art. 4 Nr. 1 DSGVO (BGH, Urteil vom 16.05.2017 – VI ZR 135/13). Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung beinhaltet das Recht des Einzelnen, über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen.

Der Eingriff in dieses Persönlichkeitsrecht ist gemäß Art. 6 Abs. 1 a DSGVO durch den Nutzer zu bewilligen oder durch einen Rechtfertigungsgrund für den Eingriff im Sinne des Art. 5 Abs. 1 f DSGVO zu rechtfertigen.

Das Landgericht München I hat am 20.01.2022 in seinem Urteil (Az.: 3 O 17493/20) die Rechtswidrigkeit der Remote-Einbindung von Google Fonts bestätigt.

Abmahnung wegen Google Fonts – Was soll ich tun?

Du hast bereits eine DSGVO-Abmahnung wegen Google Fonts o.ä. erhalten? Dann ist jetzt Handeln angesagt, denn mit dem Bezahlen des Schmerzensgeldes ist es nicht getan. Mit der Abmahnung geht auch ein Anspruch auf Unterlassung einher, der die vollständige Entfernung der Google Fonts Integration von externen Servern vorsieht – zumindest solange dieser nicht DSGVO-konform durch den jeweiligen Nutzer zugestimmt wurde.

Google Fonts von der Website entfernen

Die einfachste, aber auch radikalste Variante ist das komplette Entfernen von Google Fonts auf deiner Website. Das ist übrigens nicht nur aus rechtlichen Gründen eine gute Idee, denn die extern nachgeladenen Fonts verschlechtern deine Ladezeit und deinen CLS Wert. Aber das ist ein anderes Thema.

Viele WordPress Themes haben eine oder mehrere Optionsseiten, in denen sich die Google Fonts deaktivieren lassen. Doch dies stellt noch keine Garantie dar, dass auch wirklich keine externen Inhalte mehr geladen werden.

Entferne die externen Schriftarten von deiner Website

Finde alle Vorkommnisse der Google Fonts in deinen Templates und entferne sie restlos. Du weißt nicht wie das geht oder hast keine Zeit? Wir helfen dir: hilfe[at]pressengers.de

Sorge dafür, dass dein Cache geleert wurde

Falls du ein Caching Plugin auf deiner WordPress Website einsetzt, solltest du sicherstellen, dass du den Cache leerst. Nur so gewährleistest du, dass alle Besucher den aktuellen Stand deiner Website abrufen, und nicht den vor deiner Bereinigung von extern gehosteten Fonts

Prüfe alle Unterseiten auf Vorkommnisse der Google Fonts Einbindung

Die Entfernung der externen Google Fonts Einbindung solltest du auf jeder Unterseite überprüfen. Denn manchmal vergisst man lange zurückliegende Integrationen von externen Diensten wie z.B. Google Maps, die ebenfalls Google Fonts vom CDN abrufen. Gehe deshalb auf Nummer sicher und prüfe alle deine Unterseiten. Am einfachsten geht das mit Hilfe deiner Sitemap.

Google Fonts von Profis entfernen lassen

Du weißt nicht wie das alles geht oder hast keine Zeit dafür? Kontaktiere uns unter hilfe[at]pressengers.de und wir machen dir ein Angebot für die Entfernung bzw. DSGVO-konforme Einbindung von Google Fonts und anderen Drittanbieter-Diensten auf deiner Website.

Achtung Falle: Google Maps enthält ebenfalls Google Webfonts

Du hast eine Google Karte auf deiner Website integriert? Dann lädst du auch hierüber externe Fonts vom Google Content Delivery Network (kurz: CDN) nach. Zudem stellt die Google Maps Integration selbst ein weiteres Problem dar, denn auch hier wird die IP-Adresse deiner Besucher an Google übermittelt.

Was sind Google Fonts?

Standardmäßig gibt es nur wenige, so genannte „web safe fonts„, die man zur Gestaltung seiner Website nutzen kann. Das liegt daran, dass Fonts grundsätzlich auf dem Rechner des Besuchers vorhanden sein müssen, damit dieser sie auch so anzeigen kann wie es vom Seitenbetreiber gedacht war. Fehlen sie, müssen diese zum Beispiel von einer externen Quelle nachgeladen werden. In unserem Fall ist das ein Google Server.

Google hostet derzeit über 1400 solcher kostenlosen Webfonts, darunter befinden sich viele bekannte Schriftarten und solche, die populären Schriftarten wie z.B. Helvetica nachgestellt sind.

Da sich heutige WordPress Themes und HTML Templates am besten mit moderneren Schriftarten vermarkten lassen, greifen viele Web-Entwickler auf diese Fonts zurück. Und tun dies meist durch das externe Einbinden der Stylesheets von Google CDNs.

Fazit – Nutze Web Safe Fonts

Am besten fährt man wie immer ohne den ganzen Schnick Snack: Besondere Schriftarten mögen zwar das Gesamtbild deiner Website verschönern, verlangsamen aber auch die Ladezeiten und verschlechtern in der Regel den CLS-Wert im Google PageSpeed Audit. Und Dank der DSGVO setzen sie dich auch noch rechtlich unter Druck. Unsere Empfehlung lautet daher: Verwende so genannte web safe fonts und erspare dir die unnötige Arbeit.

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