"Ich versuche Artikel zu schreiben, die ich auch selber gern lesen würde."

Interview mit Peer Wandiger

Aktualisiert am 16. Oktober 2014Im Gespräch3 Kommentare

Seit Jahren bin ich Leser von Selbständig im Netz, dem wahrscheinlich größten deutschen Blog über Selbständigkeit im Internet. Die letzte öffentliche Zahl ist von Anfang letzten Jahres, damals schaffte es der Betreiber Peer Wandiger über 150.000 Leser pro Monat auf seinen Blog zu bekommen. Es gibt im Internet außerdem unzählige Blogger, die versuchen, von Ihren Einnahmen zu leben. Peer Wandiger ist einer der wenigen, die es geschafft haben.

Hallo Peer! Vielen Dank, dass du dir Zeit für das Interview nimmst!

Stell Dich unseren Lesern doch bitte einmal kurz vor: Wer bist Du und was machst Du?

Hallo, mein Name ist Peer Wandiger und der eine oder andere kennt vielleicht meine Blogs selbstaendig-im-netz.de und blogprojekt.de. Ich bin seit 2006 selbständig. Damals habe ich als Webdesigner angefangen, investiere heute aber die meiste Zeit in meine eigenen Blogs und Websites. Studiert habe ich BWL und danach habe ich ein Jahr in Nürnberg eine Qualitfikation zum Thema Online-Marketing gemacht. Das hat mich dann in Leipzig zu meinem ersten und einzigen Job gebracht. Ich habe die Websites eines mittelständischen Unternehmens betreut und ausgebaut. Nachdem die Firma übernommen und die Hälfte der Belegschaft entlassen wurde, hatte ich die Wahl in eine Webdesign-Agentur zu gehen oder mich selbständig zu machen. Auch meiner Familie zuliebe habe ich mich für letzteres entschieden. Aber ich selber wollte es einfach mal ausprobieren und wenn schon Überstunden, dann doch für die eigene Firma.

Peer Wandiger

Peer Wandiger

 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Dich aus?

Mein typischer Arbeitstag beginnt um 6:30 Uhr mit dem Aufstehen.. Nachdem ich meine große Tochter zum Gynmasium gefahren habe (zumindest jetzt im Winter) setze ich mich mit einem Kaffee an den PC und gehe erstmal die Mails und Twitter durch.

Danach schreibe ich mein Tages-ToDo auf und lege normalerweise damit los Artikel zu schreiben.

Je nachdem, wie lange dies dauert, arbeite ich dann nach dem Mittag noch an anderen Dingen, erledige Verwaltungskram, porogrammiere oder was auch immer.

Der Nachmittag gehört dann der Familie und an manchen Abenden setze ich mich dann noch vor den PC und mache noch was. Aber das ist nicht mehr jeden Abend so.

Selbstständig im Netz - Wahrscheinlich der größte deutsche Blog zum Thema Geld verdienen im Intenet

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Wie findest Du Pressengers? Was gefällt Dir nicht?

Ich finde es eine gute Idee eine zentrale Plattform für alles rund um WordPress aufzubauen. Das Layout gefällt mir gut und ich habe mir den RSS-Feed schon in meinen Feedreader gelegt.

Ich würde mich über noch mehr technische Artikel zu WordPress freuen.

 

Kannst Du Dich daran erinnern, wann Du das erste Mal mit WordPress in Kontakt gekommen bist?

Ganz genau kann ich mich nicht erinnern, aber ich denke, dass ich schon eine der ersten öffentlichen Versionen zu Gesicht gekam. Da hat es mich aber noch nicht gepackt, da ich es zu einfach und zu unattraktiv fand. Ein paar Jahre später habe ich dann aber wieder mit Blogs experimentiert und natürlich bin ich wieder auf WordPress gestoßen. Und seitdem ist es das CMS meiner Wahl, nicht nur für Blogs.

 

Womit hast Du vorher Webseiten erstellt?

Ich bastle seit dem Studium eigene Websites und meist habe ich da einfach selber was programmiert. Schließlich wollte ich HTML, CSS, PHP und MySQL lernen.

Ich habe mir sogar mein eigenes CMS gebaut, was heute noch im Einsatz ist.

Ein anderes CMS hatte ich vor WordPress sicher schon getestet, aber wirklich zufrieden war ich mit keinem.

 

Was macht WordPress für dich aus? Wie hebt es sich von anderen Systemen ab?

Es ist einfach zu lernen, bietet aber dennoch sehr viele Profi-Features. Zudem kann man es mit tausenden Plugins erweitern und auch selbst daran herumbasteln.

Es ist für mich einfach die optimale Mischung und für meine Anforderungen genau richtig.

Zudem habe ich viele CMS-Backends gesehen, die anscheinend vom Programmierer gestaltet wurden. Optik und Usability waren eine Katastrophe. WordPress ist da mittlerweile sehr gut und einfach zu bedienen.

 

Was war Dein erstes WordPress Projekt?

Schwer zu sagen. Ich hatte mal einen Blog über College Football gestartet, aber ich war wohl der einzige, der das gelesen hat. 🙂

Selbstaendig-im-Netz.de war dann der erste richtige und dauerhafte Versuch und dieser Blog existiert noch heute.

 

Wie viele Seiten hast Du schon mit WordPress erstellt?

Vielleicht 2 Dutzend oder auch ein paar mehr. Einige Projekte existieren nicht mehr.

 

Wie viele Plugins laufen auf Deinen Blogs Selbstständig im Netz und Blogprojekt derzeit?

Bei Selbständig im Netz sind es ca. 30, wobei ein guter Teil davon fürs Backend ist. Das ist zwar viel, aber ich habe das eine oder andere Plugin optimiert, damit es die Ladezeit nicht negativ beeinflusst.

Auf Blogrojekt sind es ein paar weniger. Da habe ich im Zuge meines Relaunches mal kräftig reingehauen und viele Plugins rausgenommen, die nicht unbedingt notwendig waren.

Eine Obergrenze für die Pluginzahl halte ich nicht für sinnvoll. Es kommt vielmehr darauf an, dass es sich um gute und performante Plugins handelt.

Lieber 10 schnelle, als 1 langsames Plugin.

 

Was sind Deine Lieblings Plugins?

Die habe ich erst kürzlich in einem Artikel vorgestellt:

www.blogprojekt.de/2013/03/12/wordpress-plugins/meine-15-lieblingsplugins-fur-wordpress

Dazu gehören unter anderem wpSEO, Antispam Bee, WP Super Cache und andere.

 

Wie hältst du dich auf dem Laufenden? Welche Vorträge, Konferenzen und Events besuchst Du?

Auf dem Laufenden halte ich mich vor allem über andere Blogs und Websites. Mein Feedreader enthält einige WP-Quellen.

Ich bin kein großer Event-Besucher. Dazu fehlt mir meistens die Zeit und zudem ist es meist alles sehr weit weg von mir.

 

Möchtest Du uns etwas zu Deinen Themes auf SIN und Blogprojekt erzählen? Während SIN ein eigens erstelltes Design hat, hast Du bei Blogprojekt auf Eleven40-pro von Brian Gardner zurückgegriffen. Warum genau dieses Theme?

Es gibt tausende Themes und sicher gibt es noch viele andere gute, die ich ebenso verwenden könnte. Das Eleven-40 hat mir einfach zugesagt, da es eher schlicht war (ich habe es ja noch angepasst) und nicht mit Funktionen überladen.

Für SiN habe ich damals ein kostenloses Theme genommen, es aber mittlerweile so oft umgestaltet, dass davon nichts mehr da ist. Das sorgt dafür, dass ich ein einzigartiges Layout habe, was wichtig für den Erfolg ist.

Für 2014 ist aber ein Relaunch von SiN vorgesehen. Unter anderem gibt es dann eine mobile Variante.

 

Selbstständig im Netz gibt es ja schon recht lange und ich bin schon sehr lange ein treuer Leser. Natürlich sind die Beiträge von Dir sehr interessant. Was mich aber auch wirklich beeindruckt, ist die grafische Aufteilung der Menüs und Informationen. Es gibt sehr viele Links zu unterschiedlichsten Themengebieten, ohne das es überladen wirkt. Wie kam es dazu?

Naja, ob es überladen wirkt oder nicht ist sicher diskussionswürdig. Mit den Jahren gab es einfach immer mehr Inhalte und die wollte ich neuen Leser natürlich präsentieren.

Deshalb habe ich die Navigation ausgebaut. Allerdings ist es mir persönlich mittlerweile doch zu viel. Es fällt schwer, aber weniger ist doch mehr.

Deshalb werde ich im Rahmen des Relaunches auch die Links entschlacken.

 

Welche Art von Artikeln schreibst Du am liebsten? Gibt es bestimmte Themen?

Ich versuche Artikel zu schreiben, die ich auch selber gern lesen würde. Meist bringe ich verschiedene Sichtweisen und meine eigenen Erfahrungen und Tipps mit ein. Das führt dazu, dass meine Artikel meist recht lang sind.

Ansonsten greife ich natürlich neue Entwicklungen auf und ich merke natürlich, welche Themen besonders gut ankommen.

Insgesamt muss es thematisch aber zum jeweiligen Blog passen. Nur wegen des Traffic irgendein fremdes Hype-Thema aufgreifen kommt bei mir nicht in Frage.

 

Morgen früh wachst Du auf und es gibt kein WordPress mehr. Auch Deine Blogs funktionieren nicht mehr. Was machst Du? (Und eventuell: Auf welches CMS würdest Du umsteigen?)

Oh Gott. Ein Alptraum. 😉

Wahrscheinlich würde ich schauen, welche anderen Blog-CMS es noch gibt und es davon nehmen. Aber so wirklich Gedanken habe ich mir dazu noch nicht gemacht.

 

Könntest Du Dir mit Selbstständig im Netz oder Blogprojekt momentan einen Wechsel zu einem anderen CMS vorstellen? Was müsste ein CMS besser können, damit Du wechselst?

Nein, nicht wirklich. WordPress ist sicher nicht perfekt und manch neues CMS bringt interessante Features mit. Allerdings ist WordPress so flexibel, dass es kaum was gibt, was es nicht gibt. Zudem habe ich mich mit meinen Workflows und Routinen so an WordPress gewöhnt, dass es bei einem neuen CMS immer erstmal länger dauern würde, egal ob es besser ist.

Man sollte natürlich niemald Nie sagen, aber derzeit kann ich mir einen Wechsel nicht vorstellen.

Vielen Dank Peer für dieses interessante Interview!

Kommentare zu "Interview mit Peer Wandiger"
  1. Clemens schrieb am 21. Januar 2014, um 12:02 Uhr:

    Ich bin ein treuer Leser von „Selbstständig im Netz“ und „Blogprojekt“ und kann es jedem Blogger nur empfehlen!

  2. Marketing Blog schrieb am 21. Januar 2014, um 19:11 Uhr:

    Durch SiN bin ich damals zum bloggen gekommen. Ich hatte so meine Erfahrungen mit Joomla gemacht, mit WordPress bin ich damals 2009 noch nicht klar gekommen und so ist mein erster blog dabei geblieben.
    Meinen neuen Blog habe ich vor zwei Jahren dann aber mit WordPress aufgesetzt und mich mittlerweile ziemlich gut reingearbeitet, so dass ich für dynamische Seiten nur noch WordPress einsetze. Auch die Suchmaschinen mögen WordPress ja anscheinend etwas lieber.

  3. Film Fan schrieb am 24. Januar 2014, um 16:15 Uhr:

    Auch ich habe mein aktuelles Projekt gestartet, da mich SiN motiviert hat – interessantes Interview was einem die Person Peer Wandiger noch einmal näher bringt – dankeschön! Aber auch Respekt an pressengers.de so einen potenten Interview Gast bei sich zu haben 😉

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